Interview „Heute.at“

Interview „Heute.at“
31. August 2016 d5sign

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Interview mit Eveline Steinberger-Kern, Heute Zeitung online, 31. 08. 2016
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The Blue Minds Company:
„Business as usual ist keine Alternative“

„The Blue Minds Company“ fördert und berät Geschäftsmodelle rund um die Energietransformation. Das Interview mit Managing Director Eveline Steinberger-Kern.

„Heute“: Sie unterstützen Start-ups im Bereich der Energietransformation. Müssen Jungunternehmer einen Sektor gut kennen, um hier tätig zu werden? Oder sind Ihnen auch schon kreative Ansätze gerade von Nicht-Insidern begegnet?

Steinberger-Kern: Das Wissen der Jungunternehmer ist oft nicht branchenspezifisch, sondern kunden- und lösungsgetrieben. Soll es auch sein. Clevere Lösungen sind oft branchenunabhängig, scheitern aber oft am Unverständnis daran, wie eine Branche „tickt“. Genau da sehen wir auch unseren Mehrwert.

„Heute“: Welche jungen Unternehmer beschäftigten sich mit Energietransformation und mit welchen Motiven?

Steinberger-Kern: Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit zu unterstützen sind generell starke Motivatoren. Deshalb: Aktionen „We Start Up“ unterstützen wir immer wieder pro bono – auch weil sie ein wesentliches Standortthema darstellen. Zu den Motiven. Die Besten schaffen es auf diesen auch breit verankerten Trends aufbauend, mitreissende Ideen für eine effizientere Zukunft und finanziell attraktive Geschäftsmodelle zu schneidern.

„Heute“: Gibt es den Schulterschluss zwischen etablierten Unternehmen und Start-ups, die neue Wege gehen?

Steinberger-Kern: Noch nicht in dem Ausmass, wie es in anderen Sektoren der Fall ist. Aber wir sehen das rasch kommen. Business as usual ist schon lange keine Alternative mehr in unserem Sektor, und die Vorreiter kristallisieren sich heraus.

„Heute“: Welche Chancen bietet der Bereich der Energietransformation für Start-ups und neue Unternehmen?

Steinberger-Kern: Die asset based economy sollte niemand unterschätzen. Sehen Sie sich an, wer Umsatz und ergebnismäßig die größten Unternehmen sind. Weltweit finden Sie da Oil & Gas Majors und Versorgungsunternehmen ganz vorne. Wer es schafft, seine Services und Produkte diesen Riesen intelligent anzubieten und sich bei Effizienzsteigerung, generell im Bereich der Prozessoptimierung oder noch besser beim Aufgreifen neuer Märkte für diese Spieler zu positionieren, dem stehen die Türen von Unternehmen mit hunderten Millionen wenn nicht Milliarden Umsatz im Jahr heute offen.

„Heute“: Wie sehen Sie in Ihrem Bereich die österreichische Start-up-Szene im internationalen Vergleich?

Steinberger-Kern: Vorsichtig optimistisch. Geschenkt gibt’s nirgendwo was, aber der Umbruch im Energiesektor bringt viele Chancen und Versorger wollen kooperieren. Die Stimmung ist daher gut und das hilft sehr.

„Heute“: Wo erhoffen Sie sich in Zukunft mehr Unterstützung?

Steinberger-Kern: Normalerweise ist keine Mehrbelastung schon ein gutes Ziel. Generell Red-tape (Bürokratie, Anm.) weiter runternehmen, auf allen Ebenen, lautet die Devise, sonst ersticken wir alle darin. Investitionsanreize, die das Geld von den Sparbüchern in die Wirtschaft umleiten, bringen einen großen Hebel.